HNA online 13.03.2006 (Andreas Reineking)

Zehn Minuten von der Rolle
HSG Nörten-Angersteins Kunstpause beim 36:30 gegen Schneverdingen

nörten-hardenberg. Einen wichtigen Heimsieg im Kampf um den Klassenerhalt in der Verbandsliga errangen die Handballmänner der HSG Nörten-Angerstein gestern Abend mit dem 36:30 (19:14) gegen den TV Jahn Schneverdingen.

Dadurch verfügt die Mannschaft von Trainer Dietmar Böning-Grebe mit 18:18 Zählern wieder ein ausgeglichenes Punktekonto. Die Gastgeber begannen vor 150 Zuschauern in der Sporthalle "An der Bünte" sehr konzentriert und wirkten ausgeprochen frisch in ihren Aktionen. Nach 13 Minuten hatte sich das Heimteam beim Stande von 9:3 erstmals deutlich von den Heidjern abgesetzt.


Eine ausgezeichnete Leistung bei den Nörten-Angersteinern zeigte Thorsten Klein, der die Schneverdinger Abwehr immer wieder schlecht aussehen ließ. Der Gast enttäuschte in den ersten 30 Minuten: Zu zaghaft wirkte der Angriff, zu halbherzig gingen die Heidjer in die die Abwehraktionen.

Gute Form im HSG-Team brachte erneut Christian Wirzing mit, der allerdings im Abschluss mehrfach Pech hatte. Lars Leonhardt trieb wie gewohnt das Angriffsspiel der Nörtener nach vorn. So spulte die HSG zunächst ihr Pensum ab und ging über 17:10 mit einer komfortablen 19:14-Führung in die Halbzeitpause.


Unerklärlich dann wieder einmal der Bruch im Spiel der HSG nach dem Wechsel: Schneverdingen machte plötzlich mächtig Tempo und blies zur Aufholjagd. Besonders die TSVer Arne Eges und Olaf Schreiber, die sich mit sieben bzw. neun Treffern in die Torschützenliste eintrugen, ließen sich kaum bremsen. So war das komfortable Polster der Nörtener bis zur 39. Minute auf ein Tor zusammen geschrumpft (21:20).

Trainer Böning-Grebe nahm eine Auszeit, mahnte eine aggressivere Spielweise an und konnte wenig später aufatmen: Die HSG fand zu ihrem Spielfluss zurück und wies den TV Jahn wieder in seine Schranken. In dieser Phase des Spiels setzten sich Böttcher am Kreis sowie Glapka und Knöchel mit schönen Einzelaktionen in Szene.


Schneverdingen steckte zwar bis zum Schlusspfiff nicht auf, hatte aber den spielerisch überlegenen Gastgebern nichts Entscheidendes mehr entgegenzusetzen. "Der Erfolg sollte unser Selbstbewusstsein beflügeln, damit wir auch in Clenze bestehen können", hofft Dietmar Böning-Grebe.

HSG Nörten-Angerstein: Harrigfeld, Wilke - Glapka 6/1, Klein 10, Hoffmann 3, Reimann 1, Knöchel 6, Leonhardt 3, Wirzing 5/1, Böttcher 2.

Abspiel statt Wurf: Der Nörtener Lars Leonhardt (Mitte) geht kein Risiko ein. Gegen die Schneverdinger Nils Muche (links) und Christoph Tödter wählt er den sicheren Weg.

Boehme Zeitung

Abwehr wie "offene Hose"


TV Jahn Schneverdingen verliert in Nörten 30:36

jw Schneverdingen. Die Verbandsliga-Handballer vom TV Jahn Schneverdingen haben ihr Auswärtsspiel bei der HSG Nörten-Angerstein mit 30:36 (14:19) verloren. TVJ-Trainer Thomas Grittner haderte hinterher vor allem mit der mangelnden Disziplin seiner Mannschaft. Die Schneverdinger waren schon schlecht gestartet. Nörten warf die ersten beiden Treffer der Partie und setzte sich über 6:2 auf 9:3 (10.) ab. Auch eine von Grittner genommene Auszeit bewirkte keine Besserung auf Schneverdinger Seite. Die Hausherren hielten ihren Vorsprung bis zur Pause. Beim Stand von 19:14 für Nörten-Angerstein ging es in die Kabinen.


Die Pausenansprache von Grittner an seine Mannschaft schien aber zu fruchten. Zwar kassierten die Jahnler den ersten Treffer in Durchgang zwei, sie kämpften sich dann aber auf 20:21 heran (37.) Danach allerdings leisteten sie sich “Undiszipliniertheiten und Dummheiten", so der Trainer. Durch unnötige zwei-Minuten-Strafen und überhastet abgeschlossene Torwürfe schwächte sich das Jahn-Team selbst und stärkte den Gegner. Die Folge: Die Gastgeber zogen auf 25:20 davon, und die Chance, die Partie zu drehen, war für den TV Jahn dahin. Auch danach sah Grittner jede Menge Fehlwürfe seiner Mannschaft, die zudem weitere unnötige Zeitstrafen kassierte. Nörten ließ sich den Vorsprung nicht mehr nehmen, brachte die Partie sicher mit 36:30 unter Dach und Fach.


Jahn-Coach Grittner bemängelt außer den bereits angesprochenen Fehlern auch die mangelnde Deckungsarbeit. "Die Abwehr war wie eine offene Hose", fand er eine drastische Ausdrucksweise. Auch die drei Torwarte hätten nicht ihren besten Tag erwischt. 36 Gegentore sprächen für sich.

HSG Nörten-Angerstein – TV Jahn Schneverdingen 36:30 (19:14).

HSG Nörten-Angerstein: Sven Harrigfeld, Stefan Wilke, Kai Böttcher (2), Jens Glapka (6), Pascal Hoffmann (3), Thorsten Klein (10), Jens Knöchel (6), Lars Leonhardt (3), Thomas Reimann (1), Christian Wirzing (5), Tim Riedel.

TV Jahn Schneverdingen: Stefan Garbers, Pierre Hunze, Arne Schröder, Arne Eger (7), Rico Jannusch, Alexander Klein (4), Nils-Oliver Muche (3), Olaf Schreiber (9), Cristian Stamate (4), Christoph Tödter, Bastian van Frayenhove (3), Daniel van Frayenhove.

Schiedsrichter: Stefen Heinemann (PSV Rethen), Mattias Lilje (SV Garßen).

Zeitstrafen/besondere Vorkommnisse: fünf Zeitstrafen gegen Nörten, sieben gegen Schneverdingen/rote Karte gegen Bastian van Frayenhove bei der dritten Zeitstrafe.

Zwischenstände: 0:2 (3.), 9:3 (10.), 15:9 (20.), 19:14 (30.), 21:20 (37.), 25:20 (41.), 36:30 (60.).