Vergebliche Aufholjagd
Verbandsligaderby:
Nörten-Angerstein verliert 31:32 gegen Favorit Katlenburg
Von Gerd Sylla
Nörten-Hardenberg. Dass sich Favoriten in Derbys schwer tun ist
eine sportliche Binsenwahrheit, aber nur wenige der 200 Zuschauer am
Samstagabend in der Nörtener Halle "An der Bünte" hatten erwartet, dass es
zwischen den Verbandsligamännern der HSG Nörten-Angerstein und der stärker
eingeschätzen HSG Katlenburg/Wachenhausen am Ende so knapp ausgehen würde.
Gerade noch ein 32:31 (18:13) retteten die konditionell abbauenden Gäste
um Spielertrainer Vygandas Petkevicius über die Zeit, nachdem sie
zeitweise mit sieben Toren geführt hatten (25:18/41.). Aber die Gastgeber
kämpften sich wieder heran und nach dem 28:29 durch den in der zweiten
Halbzeit überragenden Nörtener Rechtsaußen Patrick Schindler (54.) war der
Rest der spielerisch schwachen, vom körperlichen Einsatz bestimmten Partie
reine Nervensache.
"Meine Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen, aber durch einige Fehler
in den letzten Minuten vor der Pause wurde der Rückstand etwas zu hoch.
Sonst hätten wir die Aufholjagd positiv beendet," bescheinigte
Nörten-Angersteins Trainer Dietmar Böning-Grebe seiner Sieben eine gute
Leistung.
Die Gastgeber hatten schon vor der Pause mit ihrer zupackenden Abwehr mit
Wirzing, Precht, Reimann und Glapka im Zentrum dem Katlenburger Angriffen
viel Schwung genommen. Mit starken Einzelaktionen von Jan Knöchel, Pascal
Hoffmann und dem überragenden Linksaußen Sascha Heiligenstadt behaupteten
die Gäste dennoch eine zunächst knappe (7:5/13.), später auch deutliche
(13:7/22.) Führung.
Eine Weile gelang es den Männern um Petkevicius, der sich mehr um den
Aufbau, weniger als Torschütze verdient machte, das Spiel zu beruhigen,
dann wurde ausgesprochen hektisch. Profiteure waren die Nörtener, bei
denen der gut aufgelegte Linksaußen Jens Glapka und Christian Wirzing
Tempogegenstöße abschlossen und dafür sorgten, dass die Hausherren im
Spiel blieben. Auf 13:16 waren sie heran (30.), ehe sie durch Groshert und
Heiligenstadt noch zwei schnelle Tore kassierten die Böning-Grebe später
beklagte.
Denn in einer schwachen Nörtener Phase, als sie weder von vergebenen
Wurfchancen der Katlenburger von außen, noch von einer Vielzahl von
Zeitstrafen der Gäste profitierten, wurde der Rückstand einfach zu groß.
Aber dann holten die Nörtener innerhalb von sieben Minuten fünf Tore auf
und die Sonderbewachung von Petkevicius durch Becker zeigte erstaunliche
Wirkung.
Bei der furiosen Nörtener Aufholjagd, die folgte, war auch eine Portion
Pech im Spiel. So, als Pascal Hoffmann mit einem glücklichen Nachwurf das
31:29 der Gäste erzielte (58.) und im Gegenzug der immer stärker werdende
Katlenburger Keeper Ingmar Rusch glänzend parierte.
Die offene Deckung in der Schlussminute gegen am ende nur noch vier
Feldspieler der Gäste (Zeitstrafen für Koch und Groshert) reichte aber nur
noch zum Anschlusstor von Thomas Reimann.
HSG Nörten-Angerstein: Heise, Ahlborn - Glapka 8/2, Reimann 1,
Precht 1, Kai Hoffmann 3, Böttcher 1, Strohschneider 2, Urban 2, T.
Hoffmann 1, Bergmann, Schindler 5, Wirzing 4, Becker 3.
HSG Katlenburg/Wachenhausen: Rusch - Heiligenstadt 7/1, Kaiser,
Burckhardt 3, Petkevicius 3, Groshert 3, Koch 2, P. Hoffmann 9, Jan
Knöchel 5, Jens Knöchel, Hogreve. |