HSG Nörten vor der Rettung
Handball-Verbandsliga: Nach 33:25-Sieg gegen VfL Wittingen fehlt noch
ein Punkt
Nörten-Hardenberg. Strahlende Gesichter gab es in der Sporthalle an
der Bünte am Samstagabend: Die Handballmänner der HSG Nörten-Angerstein
haben nach ihrem deutlichen 33:25 (15:14)-Sieg gegen den VfL Wittingen den
Klassenerhalt in der Verbandsliga in den eigenen Händen.
"Das gibt nächsten Samstag gegen die HSG Heidmark ein echtes Endspiel,"
schaute HSG-Trainer Dietmar Böning-Grebe schon eine Woche voraus. Nachdem
wenig später bekannt wurde, dass Abstiegskonkurrent TSV Wietzendorf bei
der HSG Heidmark mit 29:24 gewonnen hatte, benötigen die
Nörten-Angersteiner noch einen Punkt zur Rettung.
Vor knapp 200 Zuschauern galt es aber erst einmal den Sieg zu feiern, den
sich das HSG-Team mit einer geschlossenen Mannschaftsleistung gegen
Wittingen verdient erkämpft hatte. "Nachdem wir auf defensive 6:0-Deckung
umgestellt haben, hatten wir Wittingen im Griff", lobte Böning-Grebe sein
Team, das förmlich bis zur Erschöpfung gekämpft hatte.
Die Gastgeber hatten zunächst nur leichte Vorteile, die sich in zwei bis
drei Toren Vorsprung ausdrückten. In der 25. Minute hieß es dann sogar
15:10 an, ehe eine kurze Schwächeperiode der HSG-Sieben von den Wittingern
mit vier Toren in Folge bestraft wurde. Die ansonsten bestens aufgelegten
Nörtener Tobias Precht, Sebastian Strohschneider und Patrick Schindler
waren zuvor allesamt in aussichtsreicher Positionen gescheitert, so dass
beim Kabinengang alles offen schien.
Nach dem Seitenwechsel aber übernahm die HSG Nörten endgültig das Ruder.
Der überragende Jens Wilfer im Tor gab seiner Hintermannschaft den nötigen
Rückhalt und im Angriff lief es zeitweise wie aus dem Lehrbuch.
Unverständnis ernteten immer wieder die Schiedsrichter Dennis Süssmann und
Marcel Ratzke (SV Söhre/HSG Letter) für ihre Siebenmeter-Entscheidungen
und Zeitstrafen gegen Nörten. Nur durch ihre insgesamt zehn Strafwürfe
(nur drei für Nörten!) blieben die Gäste überhaupt im Spiel.
Zum Glück ließen sich die Gastgeber nicht nervös machen, spielten klug
ihre Chancen heraus und bauten ihren Vorsprung immer weiter aus. In der
Schlussphase hatten die Nörten-Angersteiner so demoralisiert, dass ein
Wittinger in der letzten Auszeit der Gäste (46.) schon völlig entnervt
stöhnte: "Ich habe keine Lust mehr."
HSG Nörten-Angerstein: Wilfer, Heise, Ahlborn - Glapka 4, Reimann
4, Precht 5, Böttcher 5, Strohschneider 7, Urban 1, T. Hoffmann 1,
Bergmann, Schindler 2, Wirzing 5. (zhp)
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Wittingen und Wehrmann bleiben gern
gesehene Gäste
Handball - Verbandsliga Herren:
25:33-Schlappe in Nörten
Nörten. Lange Fahrt, lange Gesichter... Die Handball-Herren des VfL
Wittingen bleiben in der Verbandsliga ein gern gesehener Gast. Detlef
Wehrmann bei der HSG Nörten-Angerstein erst recht: "Ich habe dort noch nie
gewonnen", seufzte der Coach nach dem vierten vergeblichen Abstecher bis
vor die Tore Göttingens. Deshalb empfand er die 25:33 (14:15)-Pleite auch
als "besonders bedauerlich". Zumal sich die Wittinger einmal mehr als
willkommener Punktelieferant für einen Abstiegskandidaten erwiesen.
Niederlage in Uelzen, Niederlage in Wietzendorf, Niederlage nun in Nörten:
Offenbar nimmt der VfL die vermeintlich "Kleinen" der Liga auswärts nicht
ernst. Das Hinspiel hatte er noch mit zwölf Toren Unterschied gewonnen.
"Das ist eine Einstellungssache. Das kann man nicht trainieren. Jeder
Spieler muss in sich gehen und seine Leistung auch gegen solche Teams
abrufen."
Das taten die Brauereistädter, bei denen Arne Gades nach einer
Viertelstunde verletzt ausfiel, am Sonnabend nur in einem Bruchteil des
Spiels... "Wir haben fünf Minuten lang guten Handball gespielt. Direkt vor
der Pause", so Wehrmann. Er hatte angesichts eines 10:15-Rückstandes eine
Auszeit genommen, Wittingen verkürzte auf 14:15. Mit der Herrlichkeit war
es kurz nach dem Seitenwechsel aber auch schon wieder vorbei.
Nörten-Angerstein setzte sich auf fünf Tore (21:16) ab. Bereits die
Entscheidung. "Wir haben uns viel zu schnell aufgegeben", warf Wehrmann
seinen Schützlingen mangelnde Moral vor. Das Aufbäumen fehlte. Stattdessen
drohte ein Debakel. "Zum Ende hin hatten wir Glück, nicht eine richtige
Packung zu kriegen."
Besonders eines war beim VfL wie schon in der Woche zuvor gegen Zweidorf
augenscheinlich: das schwache Überzahlspiel! Neben der löchrigen Abwehr
das Hauptmanko gegen einen "nicht übermächtigen Gegner", meinte Wehrmann.
"Man sollte annehmen, dass es leichter ist, mit einem Mann mehr zu
spielen. Bei uns nicht." Der VfL kassierte selbst bei 6:4-Überzahl noch
Gegentore, warf aber selbst keine. Für den Trainer eine "mentale Frage".
Die sich seine Mannen auf der elendig langen Rückfahrt immer und immer
wieder selbst stellen konnten. |