HNA online 15.10.2007 (zhp)

HSG Nörten völlig ohne Pfeffer
Handball-Verbandsliga: 25:42-Heimpleite gegen Spitzenreiter Dingelbe

nörten. Dass Spitzenreiter TV Eiche Dingelbe in der Handball-Verbandsliga der Männer zurzeit eine Klasse für sich ist, zeichnet sich schon seit geraumer Zeit ab. Das hätte für die HSG Nörten-Angerstein aber kein Grund sein dürfen, sich am Samstag vor knapp 200 Zuschauern in der heimischen Halle "An der Bünte" so sang- und klanglos abfertigen zu lassen. Mit 25:42 (12:23) kassierte die Mannschaft die deftigste Niederlage seit vielen Jahren und richtet sich im Tabellenkeller ein.

Manch ein Fan nahm nach der Niederlage sogar das nieder schmetternde Wort von einer "Hinrichtung" in den Mund, so fassungslos waren sie über den mangelnden Widerstand ihres Teams. Nörtens Trainer Dietmar Böning-Grebe beschönigte nichts, anerkannte die Leistung der jungen Mannschaft aus dem kleinen Dorf zwischen Hildesheim und Salzgitter: "Uns hat der Pfeffer gefehlt. Wir sind nicht rangegangen. Wir waren nicht aggressiv genug."

Die fehlende Einstellung nutzte Dingelbe gnadenlos aus. Mit pfeilschnellen Angreifern und sicherem Kombinationsspiel wurden die Gastgeber überrollt. Mit Spielfreude kämpften die Dingelber selbst dann noch um jeden Ball, als schon längst klar war, dass sie ihre bislang ungetrübte Serie von nunmehr sechs Siegen in Folge fortsetzen werden.

Der Erfolg der Mannschaft des Gastes, der in früheren Jahren in der Verbandsliga ohne groß aufzufallen mitlief, beruht auf der eigenen Jugendarbeit. "Wir können uns keine fertigen Spieler leisten", sagte ein Offizieller des Vereins am Rand des Spiels. "Nach dem Seitenwechsel haben wir fast ausschließlich mit unserer früheren A-Jugend gespielt."

Fast ein Heimspiel für Gäste

Das Dorf Dingelbe steht hinter ihren Handballer. "In unserem 800-Einwohner-Ort gehört es zum guten Ton, zu den Heimspielen zu gehen. Wir haben immer so um die 200 Zuschauer." Dass sich die Dingelber auch auswärts auf ihre Fans verlassen können, spürten die Nörtener am Samstag: Eine starke Gruppe mit drei lautstarken Trommlern ließen die Halle "An der Bünte" fast zu einer Heimkulisse werden. Einen Lichtblick immerhin gab es: Jens Glapka verwandelte seine fünf Siebenmeter mit traumwandlerischer Sicherheit.

HSG: Ahlborn, Heise - Becker 3, Glapka 7/5, Reimann, Precht 5, K. Hoffmann 1, Böttcher 3, Strohschneider 3, T. Hoffmann, Bergmann 2, Schindler 1, Cardis.

Seltenheitswert: So ungehindert kam Nörtens Tim Becker gegen Dingelbes Hinsemann (l.) und Strube (r.) selten zum Wurf.                                                                     Foto: zhp

GT 17.10.2007 (war)

Desaster für HSG Nörten

 

NÖRTEN. mit einem Paukenschlag der unliebsamen Art endete für Handball-Verbandsligist HSG Nörten-Angerstein das Heimspiel gegen Spitzenreiter TV Eiche Dingelbe. Die HSG verlor mit 25:42 (12:23). "ich habe selten eine so hohe Packung kassiert", zeigte sich Trainer Dietmar Böning-Grebe konsterniert.

 

Dabei habe sein Team um die Rückraumstärke des Gegners gewusst und mit einer offensiven Deckung begonnen. "Das hat gegen Zweidorf-Bortfeld noch gut geklappt", blickte der Coach zurück, "diesmal hat aber die Aggressivität gefehlt". Vor allem die zentrale Deckung mit Precht, Böttcher und Glapka zog den Unmut von Böning-Grebe auf sich. "Das war viel zu luschig. Die haben nicht eine Zwei-Minuten-Strafe kassiert. So können wir den Fairnespokal gewinnen, aber kein Spiel."

 

HSG: Becker 2, Glapka 7/4, Precht 5, K. Hoffmann, Böttcher 3, Strohschneider 2, Bergmann 2, Schindler, Reimann 2.