Jens Glapkas Kraftakt
Handball-Verbandsliga Männer: Nörtens glücklicher 24:23-Sieg gegen
Wietzendorf
Von Hans-Peter Niesen
nörten. Gestern Nachmittag stand Glücksgöttin Fortuna den
Handball-Männer der HSG Nörten-Angerstein zur Seite: Zum knappen 24:23
(13:10)-Sieg über den TSV Wietzendorf machte Jens Glapka nach einer Nerven
aufreibenden Schlussphase das letzte Tor gegen den Verbandsligisten aus
der Lüneburger Heide.
"Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen", räumte Nörtens Trainer
Dietmar Böning-Grebe unmittelbar nach dem Abpfiff ein und fügte angesichts
der Dramatik der letzten Minuten hinzu: "Ich habe ein paar graue Haare
mehr bekommen."
Die Uhr zeigte 56:12 Minuten, als Nörtens bester Werfer Tobias Precht die
Rote Karte kassierte. "Er hat nicht den Ball gespielt sondern ist seinen
Gegenspieler direkt angegangen", begründeten die beiden Schiedsrichter
Andreas Wener und André Langeheine (HSG Nord Edemissen) ihre Entscheidung.
Precht war bis dahin ein entscheidender Leistungsträger der Heimsieben und
trug zehn Treffer zum Endstand bei. Immer wieder machte er aus dem
Rückraum Druck, in der zweiten Halbzeit allerdings nicht mehr ganz so
effektiv, weil er von den Wietzendorfern in Manndeckung genommen wurde.
Dafür hatte dann Jens Glapka seine Sternstunde zwischen der 49. und 54.
Minute. als er drei Tore hintereinander erzielte. Nörten hatte in
Unterzahl beim Stand von 23:23 noch knapp vier Minuten vor sich. Keine
Mannschaft konnte zunächst einen Angriff erfolgreich abschließen. 17
Sekunden vor dem Abpfiff bekam Strohschneider, der sich gestern beim
Publikum mit seinen übereilten Würfen nicht viele Freunde machte, noch
eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt und weitere zehn Sekunden später
schied Kai Hoffmann nach seiner dritten Zeitstrafe auch noch aus. Sieben
Sekunden verbleiben, da erlöst Jens Glapka seine Mannschaft und den Anhang
in der Halle "An der Bünte" mit einem wahren Kraftakt zum umjubelten
Siegtreffer.
Damit blieben im so genannten Vier-Punkte-Spiel die wichtigen Zähler in
Nörten. Die HSG-Spieler konnten ihr Glück kaum fassen, dabei ist der
Erfolg außerordentlich wichtig: Denn damit kann sich Nörten-Angerstein
weiter von der Abstiegszone absetzen. Arbeiten muss die HSG jetzt an einer
besseren Chancenausnutzung. Das war gestern wieder einmal ihr großes
Manko.
HSG Nörten-Angerstein: Ahlborn, Heise - Glapka 6, Precht 10, K.
Hoffmann 1, Böttcher 1, Strohschneider 3, T. Hoffmann 1, Bergmann 1,
Frenzel. |
TSV nicht clever genug 23:24
Handball-Verbandsligist TSV Wietzendorf
punktet auch in Nörten nicht
Nörten/Wietzendorf. Im Abstiegskampf der Handball-Verbandsliga wird
die Luft für den TSV Wietzendorf immer dünner. Im Kellerduell zog er bei
der HSG Nörten-Angerstein mit 23:24 (10:13) den Kürzeren und kassierte
damit die bereits fünfte Niederlage in Folge. “Das muss man wohl unter dem
Kapitel ,Mangelnde Cleverness¹ einsortieren³, trauerte TSV-Trainer Detlef
Janke der vergebenen Ausgleichsmöglichkeit in der Schlussminute hinterher.
Dabei hatten die Wietzendorfer ordentlich begonnen: Bis zum 5:5 (10.)
arbeitete die TSV-Abwehr gut, gewährte kaum Lücken. Dafür schlich sich der
Schlendrian ins Angriffsspiel der Gäste ein, die so mit 6:9 in Rückstand
gerieten (15.). Diesen Vorsprung verwaltete die HSG bis zur Pause 13:10.
Zu Beginn der zweiten 30 Minuten fing sich der TSV und verkürzte auf 14:15
(37.). “Da hat unsere Abwehr konzentriert gearbeitet. Auch vorn sah das
spielerisch gut aus³, lobte Janke. Dennoch nutzte seine Mannschaft einige
Ausgleichschancen nicht. Noch nicht. Bis zur 50. Minute lagen die
Nordkreisler stets mit zwei, drei Toren zurück, ehe sie auf eine
offensivere 5-1-Deckung umstellten mit Erfolg: Der HSG-Spielfluss geriet
ins Stocken, und Wietzendorf glich beim 20:20 erstmals wieder aus (53.).
Bis zum Schlusspfiff stand das Spiel auf Messers Schneide, auch ein
Wietzendorfer Erfolg lag laut Janke im Bereich des Möglichen. “Doch wir
waren übermotiviert, haben bei einigen Angriffen verfrüht abgeschlossen³,
monierte er. So blieben dem TSV beim Stand von 23:24 noch 30 Sekunden, um
wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen. Doch selbst in zweifacher
Überzahl gelang er nicht.
HSG Nörten-Angerstein TSV Wietzendorf 24:23 (13:10).
HSG Nörten-Angerstein: Uwe Heise, Markus Ahlborn, Jens Glapka (6),
Tobias Precht (11), Kai Hoffmann (1), Kai Böttcher (1), Sebastian
Strohschneider (3), Timo Hoffmann (1), Thorsten Bergmann, Patrick
Schindler (1), Sven Frenzel.
TSV Wietzendorf: Christian Eggers, Sven Stockhausen, Christian Rabe
(5), Nils Timme (3), Jörn Stockhausen (4), Hinrich Bockelmann (1), Kevin
Kouba, Jens Kohlmeyer (2), Matthias Winkelmann (2), Sven Timme (1), Lars
Worthmann (2), Dirk Jurkowski (1), Jan Köhler (2).
Schiedsrichter: Andreas Wener und Andre Langeheine (beide HSG Nord
Edemissen).
Zeitstrafen: Fünf Zwei-Minuten-Strafen gegen die HSG
Nörten-Angerstein, fünf gegen den TSV Wietzendorf.
Zwischenstände: 5:5 (10.), 9:6 (15.), 13:10 (30.), 15:14 (37.),
20:20 (53.),
23:23 (58.), 24:23 (60.). |
Precht wirft fast Hälfte der Tore
Göttingen. Der Pflichtsieg fiel knapp aus: Mit 24:23 (13:10)
bezwang Handball-Verbandsligist HSG Nörten/ Angerstein den TSV Wietzendorf
und distanzierte damit nicht nur den Gegner in der Tabelle, sondern
schaffte auch den Anschluss an das Mittelfeld.
„Ich bin froh, dass wir die Punkte haben. Allerdings hätten wir uns über
ein Unentschieden auch nicht beklagen können“, berichtete HSG-Trainer
Dietmar Böning-Grebe. Spielerisch boten beide Mannschaften keinen
Leckerbissen, in kämpferischer Hinsicht überzeugten die Gastgeber jedoch.
Sie lagen nie in Rückstand, versäumten es jedoch, aus dem komfortablen
22:18 (45.) eine Vorentscheidung zu machen. Stattdessen sah es kurz vor
dem Abpfiff nach einem Unentschieden (23:23) aus. Glapka, der mit Precht
und Böttcher zu den stärksten Akteuren zählte, sorgte dann für die
Entscheidung.
HSG-Tore: Glapka (6), Precht (11),
K. Hoffmann (1), Böttcher (1), Strohschneider (3), T. Hoffmann (1),
Schindler (1). |