HNA online 19.11.2007 (Hans-Peter Niesen)

Jens Glapkas Kraftakt
Handball-Verbandsliga Männer: Nörtens glücklicher 24:23-Sieg gegen Wietzendorf

Von Hans-Peter Niesen

nörten. Gestern Nachmittag stand Glücksgöttin Fortuna den Handball-Männer der HSG Nörten-Angerstein zur Seite: Zum knappen 24:23 (13:10)-Sieg über den TSV Wietzendorf machte Jens Glapka nach einer Nerven aufreibenden Schlussphase das letzte Tor gegen den Verbandsligisten aus der Lüneburger Heide.

"Ein Unentschieden wäre auch gerecht gewesen", räumte Nörtens Trainer Dietmar Böning-Grebe unmittelbar nach dem Abpfiff ein und fügte angesichts der Dramatik der letzten Minuten hinzu: "Ich habe ein paar graue Haare mehr bekommen."

Die Uhr zeigte 56:12 Minuten, als Nörtens bester Werfer Tobias Precht die Rote Karte kassierte. "Er hat nicht den Ball gespielt sondern ist seinen Gegenspieler direkt angegangen", begründeten die beiden Schiedsrichter Andreas Wener und André Langeheine (HSG Nord Edemissen) ihre Entscheidung.

Precht war bis dahin ein entscheidender Leistungsträger der Heimsieben und trug zehn Treffer zum Endstand bei. Immer wieder machte er aus dem Rückraum Druck, in der zweiten Halbzeit allerdings nicht mehr ganz so effektiv, weil er von den Wietzendorfern in Manndeckung genommen wurde.

Dafür hatte dann Jens Glapka seine Sternstunde zwischen der 49. und 54. Minute. als er drei Tore hintereinander erzielte. Nörten hatte in Unterzahl beim Stand von 23:23 noch knapp vier Minuten vor sich. Keine Mannschaft konnte zunächst einen Angriff erfolgreich abschließen.  17 Sekunden vor dem Abpfiff bekam Strohschneider, der sich gestern beim Publikum mit seinen übereilten Würfen nicht viele Freunde machte, noch eine Zwei-Minuten-Strafe aufgebrummt und weitere zehn Sekunden später schied Kai Hoffmann nach seiner dritten Zeitstrafe auch noch aus. Sieben Sekunden verbleiben, da erlöst Jens Glapka seine Mannschaft und den Anhang in der Halle "An der Bünte" mit einem wahren Kraftakt zum umjubelten Siegtreffer.

Damit blieben im so genannten Vier-Punkte-Spiel die wichtigen Zähler in Nörten. Die HSG-Spieler konnten ihr Glück kaum fassen, dabei ist der Erfolg außerordentlich wichtig: Denn damit kann sich Nörten-Angerstein weiter von der Abstiegszone absetzen. Arbeiten muss die HSG jetzt an einer besseren Chancenausnutzung. Das war gestern wieder einmal ihr großes Manko.

HSG Nörten-Angerstein: Ahlborn, Heise - Glapka 6, Precht 10, K. Hoffmann 1, Böttcher 1, Strohschneider 3, T. Hoffmann 1, Bergmann 1, Frenzel.

Freie Bahn für den Nörten-Angersteiner Tobias Precht (rechts), der mit zehn Toren erfolgreichster Schütze des Tages war. Links der Wietzendorfer Christian Rabe.

Boehme Zeitung 19.11.2007 (max)

TSV nicht clever genug ­ 23:24

Handball-Verbandsligist TSV Wietzendorf punktet auch in Nörten nicht

Nörten/Wietzendorf. Im Abstiegskampf der Handball-Verbandsliga wird die Luft für den TSV Wietzendorf immer dünner. Im Kellerduell zog er bei der HSG Nörten-Angerstein mit 23:24 (10:13) den Kürzeren und kassierte damit die bereits fünfte Niederlage in Folge. “Das muss man wohl unter dem Kapitel ,Mangelnde Cleverness¹ einsortieren³, trauerte TSV-Trainer Detlef Janke der vergebenen Ausgleichsmöglichkeit in der Schlussminute hinterher.


Dabei hatten die Wietzendorfer ordentlich begonnen: Bis zum 5:5 (10.) arbeitete die TSV-Abwehr gut, gewährte kaum Lücken. Dafür schlich sich der Schlendrian ins Angriffsspiel der Gäste ein, die so mit 6:9 in Rückstand gerieten (15.). Diesen Vorsprung verwaltete die HSG bis zur Pause ­ 13:10.


Zu Beginn der zweiten 30 Minuten fing sich der TSV und verkürzte auf 14:15 (37.). “Da hat unsere Abwehr konzentriert gearbeitet. Auch vorn sah das spielerisch gut aus³, lobte Janke. Dennoch nutzte seine Mannschaft einige Ausgleichschancen nicht. Noch nicht. Bis zur 50. Minute lagen die Nordkreisler stets mit zwei, drei Toren zurück, ehe sie auf eine offensivere 5-1-Deckung umstellten ­ mit Erfolg: Der HSG-Spielfluss geriet ins Stocken, und Wietzendorf glich beim 20:20 erstmals wieder aus (53.). Bis zum Schlusspfiff stand das Spiel auf Messers Schneide, auch ein Wietzendorfer Erfolg lag laut Janke im Bereich des Möglichen. “Doch wir waren übermotiviert, haben bei einigen Angriffen verfrüht abgeschlossen³, monierte er. So blieben dem TSV beim Stand von 23:24 noch 30 Sekunden, um wenigstens noch den Ausgleich zu erzielen. Doch selbst in zweifacher Überzahl gelang er nicht.

HSG Nörten-Angerstein ­ TSV Wietzendorf 24:23 (13:10).


HSG Nörten-Angerstein: Uwe Heise, Markus Ahlborn, Jens Glapka (6), Tobias Precht (11), Kai Hoffmann (1), Kai Böttcher (1), Sebastian Strohschneider (3), Timo Hoffmann (1), Thorsten Bergmann, Patrick Schindler (1), Sven Frenzel.


TSV Wietzendorf: Christian Eggers, Sven Stockhausen, Christian Rabe (5), Nils Timme (3), Jörn Stockhausen (4), Hinrich Bockelmann (1), Kevin Kouba, Jens Kohlmeyer (2), Matthias Winkelmann (2), Sven Timme (1), Lars Worthmann (2), Dirk Jurkowski (1), Jan Köhler (2).


Schiedsrichter: Andreas Wener und Andre Langeheine (beide HSG Nord Edemissen).


Zeitstrafen: Fünf Zwei-Minuten-Strafen gegen die HSG Nörten-Angerstein, fünf gegen den TSV Wietzendorf.


Zwischenstände: 5:5 (10.), 9:6 (15.), 13:10 (30.), 15:14 (37.), 20:20 (53.),
23:23 (58.), 24:23 (60.).

Göttinger Tageblatt 20.10.2007 (kal)

Precht wirft fast Hälfte der Tore


Göttingen. Der Pflichtsieg fiel knapp aus: Mit 24:23 (13:10) bezwang Handball-Verbandsligist HSG Nörten/ Angerstein den TSV Wietzendorf und distanzierte damit nicht nur den Gegner in der Tabelle, sondern schaffte auch den Anschluss an das Mittelfeld.


„Ich bin froh, dass wir die Punkte haben. Allerdings hätten wir uns über ein Unentschieden auch nicht beklagen können“, berichtete HSG-Trainer Dietmar Böning-Grebe. Spielerisch boten beide Mannschaften keinen Leckerbissen, in kämpferischer Hinsicht überzeugten die Gastgeber jedoch. Sie lagen nie in Rückstand, versäumten es jedoch, aus dem komfortablen 22:18 (45.) eine Vorentscheidung zu machen. Stattdessen sah es kurz vor dem Abpfiff nach einem Unentschieden (23:23) aus. Glapka, der mit Precht und Böttcher zu den stärksten Akteuren zählte, sorgte dann für die Entscheidung.

 

HSG-Tore: Glapka (6), Precht (11), K. Hoffmann (1), Böttcher (1), Strohschneider (3), T. Hoffmann (1), Schindler (1).